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New Business Werber repariert lieber Autos

New Business Werber repariert lieber Autos Copyright: Pixabay

Betrachtet man sich die Stundensätze, die Agenturen heute durchschnittlich von ihren Kunden verlangen und erwarten können, so kommt man auf runde 100 Euro. Dies gilt für neue Kunden aber auch für scolche aus dem New Business. Ich rede hier ausdrücklich von einem Durschnittswert, der natürlich bei Agenturen zum Beispiel mit Kreativbonus durchaus stärker nach oben abweicht. Entsprechend wird ein kleinerer Dienstleister „vom Lande“ deutlich weniger in Rechnung stellen können.

Seit einiger Zeit machen eher handwerklich ausgerichtete Unternehmen keinen Hehl mehr aus ihren Stundensätzen. Dazu gehören die Autowerkstätten. Fragt man hier nach, was denn eine Stunde an Autoreparatur durchschnittlich kostet, bekommt von verblüffende Antworten. So bietet der örtliche Mini-Händler in Freiburg seine Reparaturleistungen für 139 Euro die Stunde an. Die gleiche Marke differenziert ihre Preise in Leipzig, so dass man für mechanische Arbeiten dort 162 Euro und für solche, die die Elektronik betreffen, 187 Euro zahlt. In Hamburg ist man mit 161 Euro für die Mechanik und mit 192 Euro für die Elektronik dabei. Für BMW sind es am gleichen Standort 167 Euro (Mechanik) und 204 Euro (Elektronik). Muss ein Porsche behandelt werden, so löhnt man in Berlin durchschnittlich 160 Euro, wobei mechanische Arbeiten mit 161 Euro und elektronische mit 166 Euro in Rechnung gestellt werden. Ähnliche Kosten entstehen für Arbeiten am Auto mit dem Stern. Ist an einem Volkswagen zu reparieren, so ist man mit durchschnittlich 141 Euro dabei.

Ich könnte hier noch einige mehr Preise liefern und man kommt immer zu dem gleichen Ergebnis: Für Autoreparaturen kann man mehr Geld verlangen als für eine Agenturleistung. Dies gilt natürlich nicht nur für bestehende Kunden sondern hat auch eine Bedeutung für das New Business. Bei des Deutschen Liebling findet man freie Werkstätten, die deutlich günstiger arbeiten. Was aber nur heißt: Marken sind ihren (Mehr)-Preis wert. Dies ändert aber nichts an der generellen Aussage: Sein Auto reparieren zu lassen, ist teurer als die Arbeit einer Agentur. Woran liegt das? Jetzt bitte nicht die üblichen Antworten:
– Es gibt zu viele Agenturen. Aber auch der Automarkt hat massive Überkapazitäten.
– Die Kosten einer Werkstatt sind höher. Dies mag mitunter stimmen, aber die Softwareinvestitionen von Agenturen sind massiv gestiegen. Und Berater und diverse Directoren sollten eigentlich mehr Wert sein als so mancher Mechatroniker.
– Und nein, dies soll keine Neiddebatte sein. Ich finde es nur mehr als erstaunlich, dass die Wertigkeit von Agenturen einfach nicht angemessen ist.

Haben es die Automarken am Ende des Tages besser geschafft, eine Marke aufzubauen und diese zu monetarisieren, als es die Fachleute selbst vermögen? Liegt dies vielleicht daran, dass die Autoschrauber lieber an fremden Autos schrauben, als sich mit Awards und sonstigen Veranstaltungen selbst zu feiern? Oder schaffen es die Autobauer einfach nur besser mit Hilfe der Agenturen wirklich eine Marke aufzubauen? Und erkennt man nur schwer die Unterschiede zwischen den Agenturen? Oder reparieren Werkstätten wirklich nur Autos, statt immer noch einen Instrumenten-Bauchladen vor sich herzutragen? Liegen hier Gründe für erfolgreiches New Business?

Dieser Beitrag ist auch in Werben und Verkaufen erschienen.This content is only available in German.